Land Grabbing ist im Trend. In den letzten Jahren wurden in den Entwicklungsländern rund 60 Millionen Hektar Land zur landwirtschaftlichen Nutzung an ausländische Investoren verkauft oder verpachtet – Tendenz stark steigend. Dies entspricht rund einem Drittel der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche der EU, eine Fläche doppelt so groß wie Deutschland. Neben den steigenden Lebensmittelpreisen stellt vor allem die immer stärker wachsende Nutzung von Biokraftstoffen die größte Triebfeder für das Land Grabbing dar. Während die Folgen für die betroffenen Kleinbauern katastrophal sind, kalkulieren die Investoren mit zweistelligen Renditen. Auch in diesem Punkt liegt Land Grabbing im Trend. Waren es früher die Nationalstaaten der nördlichen Hemisphäre, die die Länder des Südens durch den Kolonialismus ausbluten ließen, so haben diese Funktion heute globale Konzerne, Banken und Investmentfonds übernommen. Von Jens Berger.
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Impressionen aus Sierra Leone
Investition oder Landraub?
Agricultural Investment or Land Grab in Sierra Leone?
Derweil arbeiten wir fleissig an der redaktionellen Aufbereitung unserer in Sierra Leone gesammelten Informationen zum Thema “Land Grabbing”. Als Einstimmung zu diesem Thema empfehlen wir folgendes Video, das vor zwei Jahren in der Region rund um Pujehun entstand, wo auch wir unterwegs waren. Bei dem Mann links im Bild, welcher für die englische Übersetzung sorgt, handelt es sich um Joseph Rahall, Gründer der NGO Green Scenery, der auch uns begleitet hat.
Weitere vertiefende Informationen zum Thema Land Grabbing in Sierra Leone stehen auf der Seite des Oakland Institute zur Verfügung.
“Willkommen im Wilden Westen”
Mit diesem Satz wurden wir in Freetown empfangen. Wir waren erst 2 Stunden hier, konnten diesen Satz aber recht schnell verstehen.
Unser Vorhaben, hier vor Ort Artikel zu schreiben, Videos und Bilder zur Verfügung zu stellen, müssen wir leider aufgeben. Internet ist hier Glückssache, wie Strom auch. Des Weiteren sind wir terminlich so eingespannt, dass uns kaum eine freie Minute bleibt, um uns mit redaktionellen Aufgaben zu beschäftigen.
Im Moment haben wir ein Meeting im Büro der Welthungerhilfe (deshalb auch dieser Kurzbeitrag) in Freetown und gleich geht es zur Besichtigung diverser Projekte der Welthungerhilfe bis Freitag ins Landesinnere, wo mit Internet gar nicht mehr zu rechnen ist.
Somit: Artikel, Videos & Fotos folgen nach unserem Aufenthalt in Sierra Leone.
Es grüßen Euch aus Freetown
Jens & Lars
Gentechnisch veränderte Organismen sind kein Allheilmittel für Kenias Nahrungsmittelproblem
Dieser Beitrag erschien im Juli 2011 auf der Onlineseite des kenianischen Nachrichtensenders Capital FM. Der Beitrag enstand im Zeichen der damals aktuellen Nahrungsmittelkrise und der Regierungsabsicht, gentechnisch veränderten Mais in großer Menge in das ostafrikanische Land zu importieren.
Mehr als eine Milliarde Menschen hungern oder leiden unter Ernährungsmangel. Afrika ist davon besonders betroffen. Die Lösung klingt einfach: Es müssen mehr Lebensmittel vor Ort hergestellt werden. Gentechnik ist dabei das Zauberwort, das häufig propagiert und oftmals als Allheilmittel beschrieben wird: Getreide, das tolerant gegenüber Dürre und Übersalzung der Böden ist, virusresistenter Mais, Nährstoff angereicherte oder allgemein ertragreichere Sorten. Zu schön, um wahr zu sein?
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