Thank You Third World

Kritik an unserem Wirtschaftssystem ist allgegenwärtig. Das ist selbstverständlich, da es in der Regel doch so aussieht, dass der materielle Wohlstand der westlichen Industrienationen auf dem Rücken der restlichen Welt beruht. Diese Kritik wird auf vielfältige Art und Weise geäussert: Mal sachlich fundiert, mal emotional aufgeheizt, mal polemisierend oder von oben herab. Einen anderen Weg haben die Macher des Projekts Thank You Third World eingeschlagen.
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14 Cent pro Stunde

Sklaverei Millionen Europäer trinken Assam-Tee, aber zu einem erschreckenden Preis: Die Plantagenarbeiter verdienen so wenig, dass sie ihre Kinder als Sklaven verkaufen müssen

 

Als der Schlepper vor der Tür ihrer Hütte auf einer Teeplantage im indischen Bundesstaat Assam stand, war Elaina Kujar gerade aus der Schule zurück. Das Mädchen war 14 und wollte Krankenschwester werden. Stattdessen wurde sie eine Kindersklavin und verlor vier Jahre ihres Lebens. Nun sitzt sie wieder in der Hütte, spielt mit ihrem langen dunklen Haar und erzählt, wie ihr Besitzer sich neben ihr im Wohnzimmer seines Hauses Pornos anschaute, während sie auf dem Boden lag und schlafen wollte. „Dann vergewaltigte er mich“, sagt sie und schaut auf ihre Hände. Draußen fällt der Monsunregen aufs Blechdach und schlägt an die mit Lehm verputzten Bambuswände. Drinnen hat jemand einen Kirchenkalender aufgehängt. Der Herr ist allen gütig, steht darauf.

 

Elaina wurde nach Delhi verkauft, weil ihre Eltern, die auf einer Plantage im Distrikt Lakhimpur den weltberühmten Assam-Tee pflücken, so wenig verdienten, dass sie es sich nicht leisten konnten, das Kind bei sich zu behalten. Es gibt Tausende Mädchen, die wie sie von den Teeplantagen im Nordosten Indiens von Schleppern in die Hauptstadt gebracht werden, für teils nicht mehr als 50 Euro an einen Vermittler verkauft und von diesem für bis zu 800 Euro an einen Arbeitgeber weiterverkauft werden. Die Kinder werden als Sklaven gehalten, vergewaltigt, missbraucht. So sieht Sklavenhandel im 21. Jahrhundert aus. Man geht davon aus, dass allein in Delhi 100.000, manchmal erst zwölf Jahre alte Mädchen so eingesperrt werden. Andere werden in den Nahen Osten, einige angeblich sogar bis nach Europa weiterverkauft.

 

Quelle: der Freitag

NGOs: German Food Partnership beenden

Berlin. – Das Forum Umwelt & Entwicklung hat die neuen Projekte der German Food Partnership (GFP) des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und großer deutscher Konzerne des Agribusiness und der Ernährungsindustrie als “Entwicklungspolitik im Dienst deutscher Konzerne” kritisiert. In einem Positionspapier fordert das Forum, die Initiative mit dem Ausscheiden des gegenwärtigen Entwicklungsministers Dirk Niebel aus dem BMZ einzustellen. Sie schade armen Kleinbauern und -bäuerinnen und trage nichts zur Hunger- und Armutsbekämpfung bei.

Gefunden auf epo.de ..

Kennst Du das Land, wo der Kautschuk wächst?

Beinahe drei Viertel der landwirtschaftlich nutzbaren Fläche Kambodschas wurden von der Regierung an Konzerne „verpachtet“. Das entspricht fast einem Drittel des Landes. Auf 80% der verpachteten Fläche wird nun Kautschuk angebaut. In fast allen Fällen führen diese Verpachtungen zu Vertreibungen, die meist mit Gewalt durch Polizei und Militär gegen die Zivilbevölkerung einhergehen. Mehr als eine halbe Millionen Kambodschaner sind bereits Opfer von Landkonflikten. Die Profiteure sind sowohl die einheimischen Eliten wie auch internationale Konzerne. Was für ein Land wie Kambodscha eine echte Katastrophe ist, wird in der deutschen Öffentlichkeit jedoch kaum wahrgenommen. Von Jens Berger
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Ebola – die Katastrophe hinter der Katastrophe und der erbärmliche Zynismus Deutschlands

Die Nachrichten aus den drei von Ebola am stärksten heimgesuchten westafrikanischen Ländern Guinea, Liberia und Sierra Leone könnten kaum schlechter sein – seit Ausbruch der Epidemie hat die Weltgesundheitsorganisation nun bereits mehr als 8.900 bestätigte Ebola-Fälle registriert. Für Dezember geht man nun von bis zu 10.000 neuen Fällen aus – pro Woche, wohlgemerkt! Bis Ende Januar 2015 kalkulieren die Experten mit 200.000 bis 250.000 Erkrankungen. Das ist für die drei bitterarmen Länder, von denen zwei sich gerade eben langsam von einem langwährenden Bürgerkrieg erholen, eine echte Katastrophe. Mindestens genau so schlimm wie die direkten sind jedoch die indirekten Folgen der Epidemie. Allen drei Staaten droht kurz- bis mittelfristig eine humanitäre Katastrophe mit Hungersnöten und mittel- bis langfristig eine tiefe Wirtschaftskrise, die die gesamte Region destabilisieren könnte. Aus Deutschland ist leider keine Hilfe zu erwarten. Von Jens Berger

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Unterstützung für die Bauern Sierra Leones

Soeben erhielten wir eine Mail von Joseph Rahall aus Sierra Leone, Freetown. Joseph Rahall führt die lokale NGO Green Scenery an und engagiert sich aktuell mit voller Kraft für die Freilassung der sechs Mitglieder der NGO MALOA (Malen affected land owners). Er bittet uns und unsere deutschen Leserinnen und Leser an der Petition für die Freilassung dieser Aktivisten gegen Land Grabbing in Sierra Leone teilzunehmen. Derzeit fehlen noch etwas mehr als 400 Stimmen.
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Land Grabbing in Sierra Leone – Widerstand gegen den Neokolonialismus

In den letzten vier Jahren wurden in Sierra Leone Verträge abgeschlossen, die Konzernen und Finanzinvestoren aus Europa und Asien zusichern, die Hälfte der landwirtschaftlichen Nutzfläche des Landes über Jahrzehnte hinweg zu pachten. Während die Investoren sich bereits auf zweistellige Renditen freuen, steht die Bevölkerung des bürgerkriegsgeplagten Landes vor einer düstern Zukunft. Auf Einladung der Welthungerhilfe konnten wir uns einen Überblick vor Ort verschaffen und Stimmen der Betroffenen einfangen. Von Jens Berger
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Einmal Afrika und zurück

Wir staunten schon nicht schlecht, als wir im Sommer das Angebot bekamen, doch einmal vor Ort über eines der vielen Projekte der Welthungerhilfe zu berichten. Wir, das sind Jens Berger, freier Journalist, politischer Blogger, einigen eingefleischten Kennern vielleicht durch die NachDenkSeiten und den Spiegelfechter oder auch seine Kolumne in der taz bekannt, und Lars Bauer vom Medienpalast, NachDenker, AussenDenker und HinterDenKulissenManager der NachDenkSeiten. Die Berichterstattung über Entwicklungshilfe ist immer noch ein Monopol der klassischen Medien. In den Blogs und den sozialen Netzwerken findet das Thema praktisch nicht statt. Doch das soll sich nun ändern.

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